Jahrestreffen der Hans Lindner Stiftung auf Schloss Mariakirchen
Existenzgründungsbereich der Hans Lindner Stiftung feiert 25 jähriges Bestehen mit Fest auf Schloss Mariakirchen.
Grund zu feiern gibt es in diesem Jahr in der Hans Lindner Stiftung in Arnstorf. Seit 25 Jahren ist das 23 Kopf starke Team in den Bereichen Existenzgründung, Unternehmertum, Weiterbildung, Jugendförderung und in der Regionalförderung aktiv. So stand natürlich auch das Jahrestreffen der Stiftung am vergangenen Donnerstag (18. Juli) ganz im Zeichen des Jubiläums.
130 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Schulen und Ministerien kamen auf Schloss Mariakirchen mit Mitarbeitern der Stiftung, Vorständen und Familie Lindner zusammen, um die vergangenen 25 Jahre Revue passieren zu lassen.
Vorständin Stephanie Lindner begrüßte die Gäste und blickte zurück auf die Beweggründe ihres Vaters, dem Unternehmer Hans Lindner, der im Jahr 1991 zunächst die humanitär ausgerichtete Hans Lindner Stiftung und acht Jahre später das Hans Lindner Institut als Existenzgründerstiftung mit dem Zweck Arbeitsplätze zu schaffen, initiiert hatte. Seit 2011 firmieren beide Stiftungen unter dem Dach der Hans Lindner Stiftung. Stephanie Lindner brachte auch ihre Wertschätzung für den Einsatz der Netzwerkpartner zum Ausdruck: „Nur durch ihr Engagement sind viele unserer Projekte erst möglich. Danke dafür!“
Als Gastredner durfte die Stiftung dieses Jahr Landrat Michael Fahmüller, MdL Mia Goller und MdL Werner Schießl begrüßen. Michael Fahmüller würdigte die Leistungen der Stiftung und besonders die Unterstützung, die sie Gründern und Unternehmern zukommen lässt. „Betriebe stärken unsere Wirtschaft und sorgen für Innovationskraft und Wachstum. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für unsere Region.“
Die Abgeordnete des Bayerischen Landtags, Mia Goller, berichtete von ihrer persönlichen Zusammenarbeit mit Stiftungsvorstand Albert Eckl im Rahmen der „HeimatUnternehmer“, einer Initiative, die regionale Unternehmerinnen und Unternehmer vernetzt und voranbringt. Viele Unternehmer habe Eckl bereits vor Fehlentscheidungen bewahrt und zur Weiterentwicklung der Firmen maßgeblich beigetragen.
Auch Werner Schießl, Mitglied des Bayerischen Landtags, zeigte sich beeindruckt von den Initiativen und Angeboten der Stiftung. Er dankte der Stifterfamilie sowie den Mitarbeitern der Stiftung für ihren Einsatz für die Region.
Zuletzt ließ es sich auch Stiftungsvorstand Albert Eckl nicht nehmen, Worte an das Publikum zu richten. Er dankte ebenfalls Netzwerkpartnern und Unterstützern für ihren vielfältigen und jahrelangen Einsatz. Ganz besonders stellte Eckl aber seine Kolleginnen und Kollegen in den Mittelpunkt, „die jeden Tag ihr Bestes geben.“
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Stiftungsmitarbeiterin Monika Pfleger kamen ausgewählte Unternehmer und Netzwerkpartner zu Wort.
Rainer Sebastian, Inhaber von Sebastian e.K., einem Fachgroßhandel für Heizung- und Sanitärprodukte, blickte zurück auf 24 Jahre Erfahrung als Unternehmer. Monika Pfleger beriet ihn schon während der Gründungsphase und unterstützt den Betrieb bis heute als Beraterin.
Auch Unternehmerin Diana Feierfeil arbeitet seit ihrer Existenzgründung vor fast zehn Jahren mit der Hans Lindner Stiftung zusammen. „Mir war es wichtig, meinen Betrieb mit meinen eigenen Werten zu führen.“ Der Anfang war für die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern herausfordernd, doch der Weg machte sich bezahlt. Mittlerweile beschäftigt ihr Inklusionsbetrieb „LeckerSchmecker Bio-Kinderküche“ 18 Mitarbeiter und liefert über 1300 Essen an Kitas, Schulen und andere Einrichtungen. „Jeder einzelne Tag hat sich gelohnt“, resümierte Feierfeil.
Jungunternehmer Max Hau und sein Team haben ihr Startup „Career Captain“ 2020 auf den Markt gebracht und werden am Startup Campus der Technischen Hochschule Deggendorf mit verschiedenen Förderprogrammen und durch Beratung unterstützt. Er brachte seine Perspektive als studentischer Gründer ein und appellierte an Politiker und Schulministerialbeauftragte, dass die Themen Berufsorientierung und Selbständigkeit bereits an den Schulen mehr Raum einnehmen sollten.
Unterstützt wurde Hau dabei von Prof. Dr. Thomas Geiß. Der Experte für Entrepreneurship ist Stiftungsprofessor für Unternehmertum und Existenzgründung. Er konnte ebenfalls interessante Einblicke in das Gründergeschehen an den ostbayerischen Hochschulen geben und davon berichten, wie die Hans Lindner Stiftung Anfang der 2000er Jahre die erste Stiftungsprofessur für Existenzgründung in Ostbayern geschaffen hatte.
Für Podiumsgast Bianka Welter dagegen stand die Persönlichkeitsentwicklung von Unternehmern und Führungskräften im Vordergrund. Als selbständige Trainerin begleitet sie Manager und Teams und weiß, worauf es ankommt: „Führungskräfte müssen heute in sich ruhen und Stabilität vermitteln.“ Nicht zuletzt durch die Gen Z, also die Generation der ab 2005 geborenen, kommen ganz neue Herausforderungen auf die Führungskräfte von heute zu, die es zu bewältigen gilt.
Stefan Niedermeier, Leiter der Innovations- und Gründerzentrums Straubing (IGZ), berichtete davon, welche Infrastrukturen es braucht, um erfolgreich zu gründen. So stellt das IGZ nicht nur Räumlichkeiten zur Verfügung, sondern fördert auch Möglichkeiten, zu netzwerken und sich weiterzubilden. „Die richtigen Kontakte sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor“, so Niedermeier.
Ihren Abschluss fand die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Abendessen im malerischen Innenhof des Schlosses. Bei sommerlichen Temperaturen saßen Gäste, die Familie Lindner und Mitarbeiter der Stiftung noch lange zusammen, blickten zurück auf gemeinsame Erlebnisse oder Projekte und setzten Impulse für neue Vorhaben.