Beunruhigende Zahlen in der Unternehmensnachfolge: Viele Betriebe ohne Nachfolger

Egal ob Bäckereien, Physiotherapiepraxen oder kleine Metallbaubetriebe: Viele Unternehmen streben jährlich eine Nachfolge an. Mangels strukturierter Planung wird sich jedoch jeder vierte Nachfolgewunsch nicht erfüllen. Diese häufig erfolglosen Gesuche sind gerade für den deutschen Mittelstand alarmierend.

Von 2022 bis 2026 planen in Bayern laut der Offensive Unternehmensnachfolge.Bayern rund 36.500 Unternehmen mit 618.000 Mitarbeitern ihr Unternehmen in die Hände einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers zu geben. Das sind rund 7.000 Unternehmen und 120.000 Beschäftigte mehr als in den vergangenen fünf Jahren. Dabei ist für viele der genaue Ablauf der Übergabe noch nicht geregelt.

Die größte Hürde ist immer noch der Mangel an geeigneten Kandidaten für die Nachfolge-Rolle. Auf geburtenreiche folgen geburtenschwächere Jahrgänge. Hier fehlt schlichtweg die Anzahl an Menschen, die einen Betrieb übernehmen können und wollen. Gleichzeitig sind die Übergebenden 60 Jahre und älter. Der Bedarf an Nachfolgern steigt somit zunehmend. Diese entstandene Nachfolgelücke kann oft auch durch noch so großes Engagement und Motivation des Übergebenden nicht geschlossen werden. Ungewollte Betriebsschließungen werden somit spürbar häufiger auftreten.

Durch Corona, Krieg in der Ukraine und damit verbundenen Fachkräftemangel und Lieferengpässen, zögern viele junge Menschen den Schritt in die Selbständigkeit zu gehen. Sie schätzen einen sicheren Arbeitsplatz und die vielfältigen Möglichkeiten am Jobmarkt.

Dennoch: Viele junge Leute stehen dem Thema Existenzgründung grundsätzlich positiv gegenüber und würden gerne ihre eigenen Ideen und Träume verwirklichen. Dies stellte die DIHK in einigen Studien fest.

Ein bestehendes Unternehmen übernehmen zu können, kann eine große Chance sein. Das Unternehmen ist bereits am Markt etabliert, Beziehungen zu Kunden und Geschäftspartnern sind aufgebaut und das Angebot des Betriebs ist bekannt. Wenn dann noch die eigenen Ideen und Vorstellungen eingebracht werden können, steht einer positiven Unternehmensentwicklung nichts mehr im Wege.

„Es ist wichtig den Gründern und Nachfolgern mit Hilfe einer strukturierten Planung die Ängste der Selbständigkeit zu nehmen. Jeder Selbständige braucht einen Wegbegleiter der ihm in sämtlichen Belangen zur Seite steht.“, so die Berater der Hans Lindner Stiftung.

Auf Portalen wie beispielsweise dem UnternehmerMarktplatz der Hans Lindner Stiftung, oder nexxt-change des BMWK werden erfolgreiche Unternehmer und Nachfolger zusammengebracht. Auch Initiativen, wie "Die Nachfolgelotsen", bieten zum Tag der Unternehmensnachfolge am 21.09.2023 eine Veranstaltung im Landkreis Schwandorf an. 

Die Nachfolgeplanung beginnt idealerweise schon lange vor dem eigentlichen Übergabeprozess. Ein Unternehmen sollte frühzeitig über eine klare Nachfolgestrategie nachdenken und potenzielle Nachfolger identifizieren. Dies kann innerhalb der Familie liegen, wenn geeignete Familienmitglieder vorhanden sind, oder auch extern erfolgen, indem man geeignete Fachkräfte oder Partnerunternehmen in Betracht zieht.

Damit das Unternehmen für Nachfolger attraktiv ist, sollte der Unternehmer für reibungslose Prozesse und funktionierende Führungsstrukturen sorgen. Investitionen in zeitgemäße IT-Systeme, Technologien und Ausstattungen sind essentiell. Verfolgen Unternehmen eine konsequente Strategie, erzielen positive Ergebnisse und ermöglichen dem Nachfolger einen guten Einstieg, wird sich dies unmittelbar auf den Firmenwert auswirken.

Wichtiger Baustein im Rahmen einer Unternehmensnachfolge ist dabei eine kompetente Begleitung und Beratung. Dabei geht es neben der Ermittlung eines angemessenen Kaufpreises auch darum, mögliche Chancen und Risiken herauszuarbeiten, eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen, den zeitlichen Ablauf der Nachfolge zu planen und vor allem die Vorstellungen und Wünsche von Übergeber und Übernehmer bestmöglich zusammenzubringen. Nur so lässt sich das gemeinsame Ziel, den Fortbestand des Unternehmens sicherzustellen, bestmöglich verwirklichen.

Neben Steuerberatern und Kammern bietet auch die Hans Lindner Stiftung umfassende Beratungsleistungen sowohl für Übergeber als auch Übernehmer an, um so einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaft zu leisten.

Informationen erhalten Sie bei der Hans Lindner Stiftung unter der Telefonnummer 08723 20-2899 oder per E-Mail an: info@Hans-Lindner-Stiftung.de

Zurück